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Entschädigung für Phoenix Kapitaldienst-Anleger?
Frage: Leider gehöre ich zu den Anlegern, die guten Glaubens ihre Ersparnisse in die Hände des Phoenix Kapitaldienstes gegeben haben und damit den gesamten Einsatz verloren haben. In meinem Fall sind es 20000 Euro. Ich haben einen Rechtsanwalt mit der Geltendmachung meiner Ansprüche beauftragt. Nun würde ich von Ihnen gerne wissen, wie Sie meine Chancen einschätzen, dass ich meinen Einsatz oder zumindest einen Großteil meines Geldes zurückzubekommen. Meines Wissens gibt es für solche Fälle ja die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW). Doch man hört, dass diese Einrichtung mit der Zahlung überfordert ist. Welche Chancen habe ich nun wirklich?
Frank S. aus Berlin
Antwort: Nach den uns vorliegenden Informationen hat bisher nur ein kleiner Teil der Anleger des Phoenix Kapitaldienstes eine Entschädigungszahlung von der EdW erhalten. Konkret sind uns nur 40 Fälle bekannt. Das Problem ist nämlich, dass die EdW nicht in der Lage ist sämtliche 30000 Opfer des Anlagebetrügers zu entschädigen. Vor diesem Hintergrund hat die Einrichtung ihren Mitgliedern einen Sonderbeitragsbescheid zugesandt, um weitere 29 Millionen Euro in die Kasse zu spülen. Die Krux daran: Die meisten der EdW-Mitglieder haben Rechtsmittel gegen den Bescheid eingelegt und dementsprechend bisher keine Zahlung geleistet. Jetzt liegt es in der Hand der Gerichte, wie es weitergehen soll. Mit dem Urteil der Justiz ist aber erst im Sommer 2009 zu rechnen. Damit sind Sie als Leidtragender des juristischen Streits erst einmal außen vor und es bleibt Ihnen im Moment nur das Abwarten. Längerfristig könnte sich das ändern: Innerhalb der Bundesregierung gibt es Überlegungen, eine Reform der Einlagensicherungssysteme der deutschen Kreditwirtschaft anzustoßen, um zukünftig solche Pannen zu vermeiden. Wie diese konkret aussehen soll und ob Sie hiervon profitieren, steht aber noch nicht fest.
Jella Benner-Heinacher