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ETFs und 'Behavioral Finance'
Frage: Vor kurzem wurde ich darauf hingewiesen, dass man ausschließlich auf „Exchange Traded Funds“ (ETF) setzen solle, denn die „Behavioral Finance“ habe bewiesen, dass diese immer am besten abschneiden würden. Können Sie mir verraten, was darunter zu verstehen ist? Und inwieweit mit ETFs tatsächlich am meisten Geld verdient werden kann?
Stefan Q. aus Zingst
Antwort: Behavioral Finance ist eine noch recht junge Forschungsrichtung, die unter anderem menschliche Verhaltensmuster beim Anlegen an der Börse analysiert. Eines der Ergebnisse ist, dass Anleger oft „unvernünftig“ handeln. Stattdessen lassen sie sich von irrationalen Leitmotiven beeinflussen. Eine Möglichkeit dieser „emotionalen Falle“ zu entgehen, ist sicher die Anlage in passiven Fonds, wie Exchange Traded Funds. Das sind börsennotierte Fonds, die häufig Indizes nachbilden. Dabei wird das Risiko des Investments auf die verschiedenen Indexwerte verteilt (Risikostreuung), und zudem werden die Kosten, die dem Anleger durch häufiges Umschichten des Portfolios entstehen, weitgehend vermieden. Allerdings geht dieses Konzept nur so lange auf, wie die Indizes steigen. In Baissezeiten dürfte diese Anlageform dagegen an Attraktivität einbüßen. Für diesen Fall empfiehlt sich dann eher ein Investment in einen Fonds, der sich von der Gesamtentwicklung abkoppeln kann. Infrage kommen hier Branchen- oder auch Länderfonds. Zum Trost sei gesagt, dass es auch wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die belegen, dass Laien oft besser als Profi s abschneiden und dass ein „Mehr“ an Informationen häufig zu falschen Anlageentscheidungen führt. Daran können Sie sehen, es gibt viele interessante Theorien, die Sie als Anleger zum Erfolg führen können.
Jella Benner-Heinacher