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Garantiefonds
Frage: Ich habe mit meinen Aktien eine hohe Summe verloren. Jetzt empfiehlt mir mein Anlageberater, Garantiefonds zu kaufen. Das seien Investmentfonds, die Gewinne machen, wenn die Aktien steigen aber keine Verluste bei fallenden Kursen. Gibt es so etwas tatsächlich? Welche Risiken verbergen sich hinter dieser Anlageform?
Hans G. aus Hannover
Antwort: Offene Garantiefonds können börsentäglich gehandelt werden. Sie begrenzen das Risiko von Kursverlusten meist auf 5 bis 10 Prozent. Das Fondsvermögen wird zum einen in Aktien, zum anderen in Verkaufsoptionen auf fallende Aktienkurse investiert. Der Anleger profitiert also sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen. Allerdings geben die Fondsgesellschaften normalerweise keine Zusicherung, dass die Ziele der Anlagepolitik auch erreicht werden.
Die wichtigere Rolle auf dem Markt spielen die geschlossenen Garantiefonds. Diese können innerhalb einer festen Zeichnungsfrist bei der Fondsgesellschaft erworben werden und haben eine Laufzeit, die meist zwischen drei und fünf Jahren beträgt. Die Garantie des Kapitalerhalts gilt dabei für den Zeitpunkt der Fälligkeit. Die Anteile können während der Laufzeit zum Rücknahmepreis an die Fondsgesellschaft zurückgegeben werden. Allerdings ist dies in der Regel mit Verlusten verbunden, da die Garantie sich ausschließlich auf das Laufzeitende bezieht. Nachteil dieser Anlageform sind die hohen Kosten, die sich aus Ausgabeaufschlag und Verwaltungskosten zusammensetzen. Zudem unterliegen die erzielten Erträge voll der Einkommensteuer. Wenn überhaupt, eignen sich Garantiefonds daher für kurz- und mittelfristig motivierte Anleger, die Verlustrisiken eingrenzen möchten und dafür bereit sind, Abstriche bei der Rendite sowie höhere Kosten in Kauf zu nehmen.
Jella Benner-Heinacher