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Können Zertifikate während der Laufzeit gekündigt werden, wenn eine Übernahme der zugrunde liegenden Aktie erfolgt?
Frage: In meinem Depot habe ich über 12 000 ABM Amro Aktien und daneben noch Zertifikate auf ABN Amro, die von BNP Paribas aufgelegt wurden. Für die Aktien habe ich das Übernahmeangebot des Konsortiums unter Führung der Royal Bank of Scotland angenommen. Im Hinblick auf die Outperformance Plus und Discountzertifikate habe ich von meiner Depotbank eine Abrechnung über die jeweiligen Kapitalrückzahlungen (Endfälligkeit) erhalten, wobei die Kurse vom 17.10.07 zugrunde gelegt wurden. Meine Frage ist nun, wieso können Zertifikate während der Laufzeit ausbezahlt werden, sie haben doch mit der Übernahme der Aktien nicht zu tun? Ist diese Vorgehensweise und die Zugrundelegung der Kurse denn rechtens?
Dr. Fritz K. aus München
Antwort: Ein Blick in die Zertifikatebedingungen der von Ihnen erwähnten Zertifikate zeigt, dass in Paragraph 4 die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung durch die Emittentin BNP Paribas eingeräumt wird, wenn in Bezug auf die zugrunde liegende Aktie (hier: ABN Amro) ein Übernahmeangebot vorliegt, welches dazu führt, dass eine Person im Wege der Umwandlung oder anderweitig mehr als 10 Prozent und weniger als 100 Prozent der Aktien erwirbt. Man nennt dies ein Anpassungsereignis. In diesem Fall kann die Emittentin die Zertifikate vorzeitig durch Bekanntmachung kündigen und zahlt einen Betrag je Zertifikat, der von der Emittentin nach billigem Ermessen als angemessener Marktpreis unmittelbar vor dem zur Kündigung berechtigenden Ereignis festgelegt wird. Die Bekanntmachung erfolgte am 16.10.2007, so dass die Abrechnung auf der Basis der Kurse vom 17.10.2007, aus unserer Sicht durchaus rechtmäßig erfolgt ist.
Jella Benner-Heinacher