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Kreditfonds – höhere Renditen und größere Risiken
Frage: Aktuell ist überall vom Siegeszug der Kreditfonds oder sogenannter Debt Funds die Rede. Könnten Sie mir erklären, worum es hier genau geht? Und inwieweit könnte ich als Privatanleger von diesen neuen Angeboten profitieren?
Adrian B. aus Berlin
Antwort: Kreditfonds sind in erster Linie Private Equity Fonds, die bei Großinvestoren Geld einsammeln, das als Kredite an Unternehmen weitergereicht wird. Anders als traditionelle Banken unterliegen die Fonds deutlich geringeren gesetzlichen Beschränkungen. Für Kreditnehmer liegen die Vorteile etwa in einer größeren Flexibilität bei der Strukturierung und in der Geschwindigkeit der Kreditzusage, allerdings fallen dafür höhere Zinsen an als Banken sie nehmen. Das wiederum macht die Anlageform für Geldgeber attraktiv, denen häufig Renditen von 4 bis 6 Prozent versprochen werden. Kreditnehmer sind meist kleine und mittlere Unternehmen, die so einen höheren Verschuldungsgrad erreichen können. Entsprechend liegt das Risiko in der steigenden Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen. Bisher liegen die Ausfallraten allerdings noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Sollten die Kreditausfälle steigen, ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Finanzaufsicht sich dieses Themas verstärkt annimmt. Obwohl in Deutschland mittlerweile schon rund 50 Kreditfonds aktiv sind, zielen diese in der Regel nicht auf Privatanleger ab.
Jella Benner-Heinacher