Platzt die Rohstoffblase?

Frage: Im Moment knallt es weltweit überall an den Finanzmärkten und auch die internationalen Börsen sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Jetzt wartet jeder, der investiert ist nur darauf, wo es als nächstes knallt. Aus Immobilienwerten habe ich mich zumindest im Ausland zurückgezogen und bin zurzeit in Rohstoffwerten investiert, die bisher toll gelaufen sind. Aber jetzt gibt es erste Spekulationen über ein drohendes Platzen der Rohstoffblase. Wie ist Ihre Einschätzung, kommt hier das nächste Desaster oder ist alles nur falscher Alarm?

Norbert S. aus Bad Kleinkirchheim

 

Antwort: Das ist schwer zu sagen. An den Rohstoffmärkten erklimmen die Preise aktuell neue Rekordhöhen. Aber dennoch ist nicht mit einem allgemeinen Platzen der Rohstoffblase zu rechnen. Vielmehr muss man je nach Rohstoff unterscheiden – die steigenden Preise haben dafür gesorgt, dass Privatinvestoren jetzt verstärkt auch in Orangensaftkonzentrate, Maiskontrakte und Kaffee-Futures investieren, doch hier sollte die jeweilige Nachfrage und Marktpreisentwicklung ständig kritisch verfolgt werden. Man sollte die vergangenen Preissteigerungen nicht einfach fortschreiben und die Rohstoffentwicklung differenziert je nach Rohstoff betrachten. So glauben Experten, dass Weizen inzwischen schon zu teuer ist, aber bei Mais noch Aufwärtspotenzial vorhanden ist. Insgesamt lässt sich aber feststellen, dass es ähnlich wie bei Ihnen, bei den Investoren zu einer Verschiebung gekommen ist, nämlich weg von den Finanzmärkten und hin zu den Rohstoffmärkten. Sollten größere Finanzinvestoren jedoch kurzfristig ihre Gelder wieder in lukrativere Anlagen verschieben, dann könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Preise an den Rohstoffmärkten haben. Es gilt also: Augen auf und Vorsicht bei Anzeichen einer Schwäche!

Jella Benner-Heinacher