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Unternehmensanleihen
Frage: Seit dem jüngsten Einbruch der Kurse am Aktienmarkt liebäugele ich mit einem Investment in festverzinslichen Wertpapieren. Allerdings ist es schwer bei der Flut von Angeboten das Richtige zu finden. Ich interessiere mich weniger für Anleihen des Bundes, sondern wegen der höheren Rendite für Unternehmensanleihen. Worauf soll ich nun besonders achten?
Oliver F. aus Gernsheim
Antwort: In der Regel sind Anleihen tatsächlich sicherer als Aktien. Anleihegläubiger werden im Konkursfall besser gestellt als Anteilseigner, die das Risiko des Totalverlustes tragen. Dafür bieten festverzinsliche Papiere in der Regel auch geringere Chancen auf starke Kursgewinne, da sie nicht in erster Linie von der erwarteten Gewinnentwicklung des jeweiligen Unternehmens abhängen, sondern von den allgemeinen Zinsbewegungen am Markt.
Bei der Auswahl ist vor allem auf die Bonität der Emittenten zu achten. Denn zurückgezahlt wird die Anleihe nur, wenn der Emittent, also das Unternehmen, auch zahlungsfähig bleibt. Für die Beurteilung der Solvenz spielt das so genannte Rating eine große Rolle. Ratingagenturen wie Standard & Poor’s oder Moody’s bewerten hierbei die Fähigkeit und den Willen des Unternehmens, seine Schulden inklusive Zinsen zu bedienen. Die beste Bewertung ist das Tripple-A oder AAA. Hier ist die Gefahr des Zahlungsausfalls gleich null. Dann folgen: AA, A, BBB, BB, B. Wobei B bereits besagt, dass die Anleihen eher spekulativ sind. Besondere Vorsicht ist im C-Bereich geboten, hier ist die Ausfallgefahr sehr hoch. Als Privatinvestor sollten Sie diese Ratingstufen je nach Anlagerisiko genau prüfen, bevor Sie investieren. Auch hier gilt: je schlechter das Rating, desto höher ist in der Regel die mögliche Rendite aber auch das mit dem Investment verbundene Risiko.
Jella Benner-Heinacher