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Verzögerung bei Dividendenauszahlungen nicht auszuschließen
Frage: Aktuell lese ich, dass immer mehr Hauptversammlungen aufgrund der Corona-Krise verschoben werden. Vor diesem Hintergrund mache ich mir ernsthafte Sorgen um meine Dividenden, die sollten ja nochmal ziemlich üppig ausfallen.& Experten rechneten bisher mit rund 45 Milliarden Euro Ausschüttungssumme bei fast 100 großen Unternehmen. Mich würde interessieren, wie Sie den Einfluss der Corona-Krise auf die Auszahlung der Dividenden sehen?
Yolanda R. aus Landshut
Antwort: Die Aktiengesellschaften sind gesetzlich verpflichtet, das Treffen der Aktionäre in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres durchzuführen. Daher gehe ich davon aus, dass die meisten Unternehmen die Versammlung zwar verschieben werden, sie aber bis spätestens Ende August einberufen. Dies gilt vor allem für diejenigen, die wichtige Kapitalbeschlüsse auf der Tagesordnung haben. Aber auch die Dividende ist natürlich betroffen. Denn diese muss von der HV im Rahmen des Gewinnverwendungsvorschlages beschlossen werden, bevor sie ausgezahlt werden kann. Vor diesem Hintergrund sollten Sie also mit Verzögerungen bei der Auszahlung rechnen. Im Hinblick auf die Dividendenhöhe droht durchaus die Gefahr, dass die Unternehmen, je weiter weg das Geschäftsjahr 2019 zurückliegt, auch die Entwicklung in 2020 und damit die Auswirkungen der Krise mit in die Dividendenentscheidung einbeziehen. Dann könnten die Dividenden für 2019 doch nicht so üppig ausfallen wie erwartet. Möglich ist dies allerdings nur dann, wenn der Aufsichtsrat noch keinen Beschluss über die Gewinnverwendung gefasst hat.
Jella Benner-Heinacher