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Vorsicht vor binären Optionen
Frage: Ein Bekannter von mir legt sein Geld aktuell in „binären Optionen“ an und schwört auf die Riesengewinne, die er damit erzielt. Ich selbst habe davon noch nie gehört. Was steckt hinter diesem Begriff? Ist das wirklich ein so gutes Anlagevehikel, wie er sagt? Ist es auch für mich als Kleinanleger eine interessante Anlagemöglichkeit? Und welche Risiken sind mit einer solchen Anlage verbunden?
Mark F. aus Karlsruhe
Antwort: Bei dem Handel mit binären Optionen handelt es sich, ähnlich wie bei Differenzkontrakten, um Geschäfte mit Hebelprodukten und damit um ein Wettgeschäft. Anleger spekulieren auf die künftige Entwicklung eines Basisproduktes. Letztlich ist es ein Finanzderivat, das zur Kategorie der Termingeschäfte zählt. Durch die eingebauten Hebel ist es möglich, selbst mit kleinen Kursbewegungen den Einsatz zu vervielfachen.
Allerdings ist das Geschäft auch erheblichen Risiken behaftet – und es kann richtig nach hinten losgehen: Der Kunde muss in der Regel einen kleinen Teil des gesamten Kaufpreises als Sicherheitsleistung hinterlegen. Übersteigt aber am Ende der Verlust die Höhe seiner Sicherheitsleistung, muss er nachzahlen. Für Privatanleger ist ein solches Produkt damit wenig geeignet. Der Handel mit binären Optionen ist vor allem über das Internet zuletzt trotzdem immer populärer geworden. Damit ist aber auch ein großes Manipulations-Potential entstanden. Vorsicht ist deshalb in jedem Fall geboten, wenn der Handel über unregulierte Plattformen erfolgt. Die Europäische Wertpapieraufsicht (ESMA) warnt übrigens ausdrücklich vor Geschäften in binären Optionen. Speziell Anbieter aus Zypern und Malta sollen bereits negativ aufgefallen sein. Die europäischen Aufsichtsbehörden haben jedenfalls bereits angekündigt, sich der Aufsicht und Überwachung dieser Produkte und Anbieter stärker zu widmen.
Jella Benner-Heinacher