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Was bedeuten die BaFin-Untersuchungen in Sachen Deutsche Bank für die Aktie?
Frage: Vor kurzem bin ich zu niedrigen Kursen als Privataktionärin bei der Deutschen Bank eingestiegen. Nun habe ich davon gehört, dass die Aufsichtsbehörden die Rolle der beiden Großaktionäre aus China und Katar untersuchen. Könnten Sie mir erklären, was dahintersteckt? Was wird in einem solchen Verfahren untersucht? Und was könnte am Ende bei diesen Ermittlungen herauskommen? Hat das Einfluss auf den Kurs meiner Aktien?
Susanne P. aus Frankfurt
Antwort: Aktuell wird diskutiert, ob die EZB oder die deutsche Finanzaufsicht- BaFin ein mögliches Inhaberkontrollverfahren im Hinblick auf diese Investoren bei der Deutschen Bank einleiten könnten. Für Beteiligungen an Banken gelten Sonderregeln: So gilt nach der Inhaberkontrollverordnung, dass derjenige, der eine bedeutende Beteiligung an einer Bank, also mindestens 10 % des Kapitals oder der Stimmrechte erwirbt, grundsätzlich dazu verpflichtet ist, diesen Erwerb bei den Aufsichtsbehörden anzuzeigen. Dieses Verfahren dient dazu die Eigentümerstruktur und die Verlässlichkeit der Investoren bei Banken zu überprüfen. Im Fall der Deutschen Bank liegen offensichtlich die Beteiligungen der Investoren aus Katar und China jedoch unter dieser Schwelle von 10 %, so dass auf den ersten Blick die Anzeigepflicht entfällt. Dennoch wären Ermittlungen der Aufsicht möglich, wenn im Einzelfall ein faktisches Zusammenwirken beider Investoren angenommen werden könnte. In der Folge würde dann genau geprüft, ob die Eigentümer verlässlich sind, woher ihre finanziellen Mittel stammen und welche strategischen Ziele hinter dem Investment stecken. Sollten Zweifel an der Verlässlichkeit der Investoren aufkommen, so könnten im schlimmsten Fall die Einschränkung oder der Entzug ihrer Stimmrechte drohen. Da die beiden Beteiligungen zusammengenommen nicht unbedeutend sind, wird ein Einfluss auf den Kurs der Aktie in einem solchen extremen Fall nicht auszuschließen sein – allerdings ist dies aus heutiger Sicht und auf Basis der bisher verfügbaren Informationen sehr unwahrscheinlich.
Jella Benner-Heinacher