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Was bedeutet "Cornering"?
Frage: In den Medien war in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit Firmenübernahmen wieder von „Cornering“ die Rede. Können Sie mir erklären, was „Cornering“ ist? Gibt es in Deutschland Beispiele hierfür? Und wie weit ist das Cornering in Deutschland verboten oder erlaubt?
Ingo Z., Neustadt
Antwort: „Cornering“ ist klassisches „Wirtschafts-Chinesisch“. Ökonomisch bedeutet der Begriff, dass über eine Ware oder ein Wertpapier eine so weitgehende Kontrolle erlangt wird, dass es möglich wird den Preis zu bestimmen- allerdings ohne ein Monopol zu erreichen.
Prominentes Beispiel ist die gescheiterte Übernahme von Volkswagen durch Porsche im Oktober 2008, die zu einer Explosion des Kurses der VW Aktie auf kurzfristig mehr als 1000 Euro führte. Hintergrund war der Plan von Porsche, über Aktien und Optionen die Mehrheit der VW-Aktien zu beherrschen. Allerdings ist dies bis heute noch nicht abschließend höchstrichterlich entschieden.
Das Cornering kann je nach Konstellation eine Form der Marktmanipulation darstellen, die nach deutschem Recht, hier speziell nach § 20 WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) nicht erlaubt ist. Danach ist es verboten, „Geschäfte vorzunehmen oder Kauf- oder Verkaufsaufträge zu erteilen, die geeignet sind, falsche oder irreführende Signale für das Angebot, die Nachfrage oder den Börsenpreis- oder Marktpreis von Finanzinstrumenten zu geben oder ein künstliches Preisniveau herbeizuführen“.
Jella Benner-Heinacher