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Was besagt die sog. "Sharpe-Ratio"?
Frage: Rein statistisch gesehen hat jeder Deutsche durchschnittlich 7500 Euro in Investmentfondsanteilen angelegt, so war es kürzlich jedenfalls zu lesen. Ich habe noch kein Geld in einem Fonds angelegt. Doch das soll sich jetzt ändern. Ein Bekannter hat mir den Rat gegeben, bei der Auswahl die „Sharpe Ratio“ zu beachten. Können Sie mir sagen, was das ist und ob mir es bei der Auswahl des Investmentfonds hilft?
Werner S. aus Bad Kissingen
Antwort: Vor dem Kauf ihrer ersten Investmentfondsanteile macht es auf jeden Fall Sinn, Angebote zu vergleichen, um das Richtige für sie herauszufiltern. Der Nobelpreisträger William Sharpe hat hierzu eine Kennzahl entwickelt, die so genannte „Sharpe Ratio“. Durch sie kann die Performance von Investmentfonds verglichen werden. Hierfür wird die erwirtschaftete Rendite eines Fonds ins Verhältnis zum Anlagerisiko gesetzt. Gemessen wird dabei, wie weit die Rendite des Fonds über die einer sicheren Geldmarktanlage hinausgeht. Wenn etwa der risikolose Geldmarktzins bei 3 Prozent pro Jahr liegt und der von Ihnen ausgewählte Fonds im gleichen Zeitraum 10 Prozent erwirtschaftet, dann hat dieser eine Überrendite von 7 Prozent eingefahren. Diese wird dann in das Verhältnis zum Risiko, also der Schwankungsbreite (Volatilität) des Fondspreises, gesetzt. Dabei gilt die Faustformel: Je größer die Sharpe Ratio ist, desto geringer war das Anlagerisiko, das für vergleichsweise hohe Erträge eingegangen wurde. Unterscheiden sich also zwei Fonds sowohl in der erzielten Rendite als auch in der Volatilität, bei ansonsten gleichen Bedingungen, so sollten Sie den Fonds mit der höheren Sharpe Ratio bevorzugen. Nicht vergessen sollten aber gerade Neuanleger, dass auch ein Beratungsgespräch ihrer Bank auf keinen Fall schaden kann.
Jella Benner-Heinacher