Was hat es mit dem Menendez-Vorschlag auf sich?

Frage: In Deutschland hat der Bundesrat gerade einen neues Gesetz mit Regeln zur Vorstandsvergütung sowie einer verpflichtenden Zustimmung der Aktionäre zu Fall gebracht. Aus den USA soll jetzt eine neue Regel zum Verhältnis der Vergütung des Vorstandes im Vergleich zu den Mitarbeitern kommen, der Menendez-Vorschlag. Was verspricht man sich von solchen Regeln?

Ute D., Dresden

 

Antwort: Die US-Börsenaufsicht SEC hat sich dafür ausgesprochen, dass börsennotierte Gesellschaften in den USA eine neue Kennzahl publizieren sollen. Diese soll das Verhältnis zwischen dem Gehalt des Vorstandsvorsitzenden (CEO) und dem durchschnittlichen Angestelltengehalt dieses Unternehmens aufzeigen. Der Vorschlag stammt aus dem Dodd-Frank-Act, der nach der Finanzkrise zahlreiche neue Regeln eingeführt hat.

Nun ist es der Abgeordnete Robert Menendez, der das in Gesetzesform gießen möchte. Ziel ist es, die Investoren darüber zu informieren, ob in der jeweiligen Gesellschaft ein faires Gehaltsgefüge existiert. Allerdings hat dieser Vorschlag eine heftige Diskussion darüber ausgelöst, wie das durchschnittliche Gehalt von Angestellten denn errechnet werden soll. Denn die SEC stellt es den Unternehmen die Methoden frei, wie sie das Gehaltsgefüge ermitteln.

In Deutschland ist wird die Diskussion über die Vergütungshöhe wieder etwas weniger hitzig geführt. Aber man darf nicht vergessen, dass es in Deutschland der Aufsichtsrat ist, der jährlich die Angemessenheit der Vorstandsvergütung prüft und auch analysiert.

Jella Benner-Heinacher