Was ist von einer kompletten Umschichtung in High-Yield-Bonds zu halten?

Frage: In Anbetracht des anhaltend niedrigen Zinsniveaus überlege ich, meine bisherige Anlagestrategie anzupassen, die sich hauptsächlich auf Rentenpapiere fokussiert.
Auf den ersten Blick lässt die Hausse des letzten Jahres Aktien sehr attraktiv für ein Investment erscheinen. Allerdings halte ich ein Einsteigen in den Aktienmarkt auf diesem Niveau für mich für zu spät.
Aber ich überlege, ob ich nicht künftig in sogenannte High-Yield-Bonds investieren soll. Mich würde Ihre Meinung hierzu interessieren: Würden Sie mir als konserativem Anleger zu dieser Anlageform raten und worauf muss ich achten?

Helene Sch., Pforzheim

 

Antwort: Von einem kompletten Umschichten in eine andere Anlageform und damit von der Festlegung auf nur eine Anlageklasse kann ich nur abraten.
Man sollte niemals alle Eier in einen Korb legen, sondern das Risiko möglichst streuen.
Aktien sind dabei immer interessant, da Sie sich so an Unternehmen beteiligen können und damit einen Substanzwert erhalten.
Bei einem Investment in High-Yield-Bonds rate ich zur Vorsicht, da Sie bisher hauptsächlich in risikoärmere Rentenpapiere investiert haben. Der hohe Anleihenzins der High-Yield-Bonds sieht zwar sehr attraktiv aus, er ist aber auch mit großen Riskien verbunden.

Der Zins dieser Anleihen ist so hoch, weil die Schuldner über eine schlechte Bonität verfügen. Vor diesem Hintergrund wird ein Rating einer solchen Anleihe als "Non-Investment-Grade" bezeichnet. Dieses Rating ist ein klares Zeichen dafür, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls hoch ist. Es kann also zu Verzögerungen bei den Zinszahlungen und im Extremfall zum Zahlungsausfall kommen.

Jella Benner-Heinacher