Was sind CoCo-Bonds?

Frage: In Zeiten absoluter Niedrigzinsen bin ich immer auf der Suche nach attraktiven Anleihen. Meine Bank hat mir jetzt eigene CoCo-Bonds zum Kauf angeboten. Ich kenne den Begriff und die Anlageform nicht. Was steckt dahinter? Könnten Sie mir erklären, was CoCo-Bonds sind und welche Risiken mit einem Investment einhergehen?

Teresa F., Kevelaer

 

Antwort: Hinter dem Begriff CoCo-Bonds verstecken sich Contingent-Convertible-Anleihen, also Wandelanleihen, die von einem bestimmten Ereignis, dem sogenannten Trigger, abhängen, beispielsweise dem Absinken der Eigenkapitalquote einer Bank. In diesem Moment wird dann das Fremdkapital der Bank automatisch in Eigenkapital umgewandelt.

CoCos werden in letzter Zeit vor allem von Banken ausgegeben. Denn infolge der Finanzkrise sind die Eigenkapitalanforderungen an die Banken deutlich gestiegen, so dass diese ihr Kernkapital und auch ihr Pufferkapital stärken müssen. Auch wenn diese Anleihenform im aktuellen Zinsumfeld ausgesprochen attraktive Zinscoupons zwischen acht und sogar 15 Prozent anbietet, sollten Sie die Risiken nicht außer Acht lassen.

Vorsicht: Anders als bei der klassischen Wandelanleihe, bei der der Anleger wandeln kann, aber nicht muss, hat der CoCo-Anleihe-Inhaber keine Wahl, wenn die für eine Zwangsumwandlung definierten Voraussetzungen auch erfüllt sind. Dann werden Sie vom Anleihengäubiger zum Aktionär und haben damit im Insolvenzfall deutlich weniger Rechte als die Anleihengläubiger.

Sie sollten daher das Verhältnis von Rendite zu dem möglichen Risiko, dass das Ereignis eintritt und deshalb gewandelt wird, genau prüfen.

Jella Benner-Heinacher