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Was steckt hinter der Abkürzung PEPP?
Frage: Aus Brüssel hören wir häufig viel und leider oft wenig Gutes. Jetzt soll die EU-Kommission Pläne für ein neues Altersvorsorgeprodukt veröffentlicht haben, dass bald EU weit allen Bürgern zugänglich sein soll. Was steckt denn hinter der Abkürzung PEPP? Könnten Sie mir bitte mehr Details zu dem neuen geplanten Produkt geben?
Wilhelm S. aus Lüttich
Antwort: „PEPP“ seht für Pan-European Personal Pension Product. Es handelt sich also um ein künftiges Altersvorsorgeprodukt für EU-Bürger, das EU-weit angeboten werden soll und das der Bürger bei einem Umzug dann ganz einfach quer durch Europa mitnehmen kann. Die EU-Kommission hat soeben den Gesetzesvorschlag und eine damit verbundene Empfehlung an alle Mitgliedstaaten zur steuerlichen Behandlung des PEPP veröffentlicht. Nach Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens soll das neue Produkt nicht nur von Versicherern und Banken, sondern auch von Wertpapierfirmen, Vermögensverwaltern und betrieblichen Rentenkassen vertrieben werden. Dabei sollen dem Investor fünf verschiedene Anlage- bzw. Risikoklassen angeboten werden. Ähnlich der Riesterrente in Deutschland soll zudem auch sichergestellt werden, dass ähnliche Steuervorteile wie bei den nationalen Sparplänen existieren. Insgesamt verspricht sich die EU hiervon, dass mehr Personen als bisher in die private Altersvorsorge investieren. Aktuell verfügen nämlich lediglich 27 Prozent der in Frage kommenden EU-Bürger über eine solche private Altersvorsorge. Und zudem will die EU-Kommission dadurch so das private Sparvermögen für langfristige Investitionen in Europa im Rahmen der Kapitalmarktunion stärken. Aus Anlegersicht sind zusätzlich aber zwei andere Punkte wichtig: dass die neuen Produkte kostengünstig und vor allem verständlich sind, sonst werden sie keine „Verkaufsrenner“.
Jella Benner-Heinacher