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Was steckt hinter der Bezeichnung "einfacher" Freiverkehr?
Frage: Ein Freund hat mir als Investment die Celesio AG empfohlen, die ja mittlerweile McKesson Europe AG heißt. Allerdings habe ich die Papiere nur noch im „einfachen“ Freiverkehr in Hamburg gefunden. Könnten Sie mir kurz erläutern, was das konkret bedeutet? Was heißt „einfacher“ Freiverkehr? Ist ein Investment hier unsicherer als im regulierten Markt. Und was ist anders als im sogenannten „qualifizierten“ Freiverkehr?
Thorsten S. aus Dresden
Antwort: Die Mehrheit der Aktien der Celesio AG wurde 2014 von dem US-Pharmahändler McKesson übernommen. Im Jahr 2016 folgte dann offiziell der Abschied von der Börse über ein sogenanntes Delisting. Damit hat sich die Gesellschaft aus dem „regulierten“ Markt zurückgezogen. Dieser regulierte Markt ist ein Börsensegment, dessen Zulassungsvoraussetzungen im Gegensatz zum Freiverkehr gesetzlich geregelt sind und der zudem hohe Anforderungen an die Publizitätspflichten stellt. So müssen die dort notierten Gesellschaften Jahresabschlüsse und Zwischenberichte vorlegen. Daneben existiert noch der sogenannte „qualifizierte“ Freiverkehr. Hier darf ein Listing nur mit Zustimmung des Emittenten erfolgen. Das ist im einfachen Freiverkehr nicht erforderlich. Ende März 2017 hat McKesson für die McKesson Europe-Aktien auch im qualifizierten Freiverkehr an den Börsen München und Düsseldorf das Delisting eingeleitet. Aktuell sind deshalb Papiere der McKesson Europe AG nur noch im einfachen Freiverkehr an den Börsen Hamburg und Hannover handelbar. Sollten Sie ein unerfahrener Anleger sein, so würden wir Ihnen wegen der deutlich geringeren Transparenzanforderungen und Kontrolle in diesem Segment von einem Investment eher abraten.
Jella Benner-Heinacher