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Wie funktioniert das Bookbuilding-Verfahren?
Frage: Über den Börsengang von Zalando bin ich als junger Anleger ein echter Aktienfan geworden. Allerdings frage ich mich immer, welche Chancen ich als kleiner Privataktionär bei der Zuteilung der Aktien bei einem Börsengang wirklich habe. Insbesondere interessiert mich, wie das sogenannte „Bookbuilding-Verfahren“ funktioniert und wie ich bei dem nächsten IPO meine Chancen auf Zeichnung von neuen Aktien erhöhen kann?
Alex A. aus Berlin
Antwort: Das Bookbuilding-Verfahren ist eine Methode zur Platzierung von Wertpapieren, bei dem interessierte Investoren innerhalb einer bestimmten Zeichnungsfrist in einer vorgegebenen Preisspanne für den Kauf bieten können. Je nach Nachfrage von der Investorenseite kann so der ‚faire‘ Emissionspreis ermittelt werden. Ihre Chancen auf eine gute Zuteilungsquote hängen von zwei Faktoren ab: Von den Vorgaben, die die emittierende Gesellschaft im Hinblick auf ihre künftige Aktionärsstruktur gemacht hat. Leider sehen viele Emittenten bei einem Börsengang zunächst die Platzierung wesentlicher Anteile bei nationalen und internationalen institutionellen Investoren als vorrangig an. Privatanleger spielen leider meist nur eine geringe Rolle.
Eine Ausnahme war sicher der Börsengang der Deutschen Telekom. Folglich haben Sie auch keinen großen Einfluss auf die Preisbildung und dann in der Folge auch auf die Zuteilung. Daneben spielt es auch eine Rolle, ob Ihre Depotbank zu dem Kreis der am Börsengang beteiligten Konsortialbanken gehört. Wenn dies der Fall ist, dann können sich zumindest Ihre Chancen auf Zeichnung neuer Aktien erhöhen. Allerdings steht in den meisten Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Banken, dass „die Zuteilung an die Kunden unter Berücksichtigung sachgerechter Kriterien wie dem Umfang des Zeichnungsauftrages, der Depotstruktur oder der Anlageziele erfolgt“. Für die Privatanleger steigen also die Chancen auf Zuteilung mit der Größe Ihres Zeichnungsauftrages.
Jella Benner-Heinacher