Wie können Privatanleger in Hedgefonds investieren?

Frage: Ein Bekannter hat mir empfohlen mein Geld in Hedgefonds anzulegen, da man damit eine sehr hohe Rendite erzielen könne. Die Rückfrage bei meinem Bankberater hat ergeben, dass in Deutschland der Privatanleger offensichtlich gar keinen Zugang zu Hedgefonds hat. Stimmt das? Und welche Möglichkeiten gibt es, über andere Länder in solche Fonds einzusteigen?

Thomas B. aus Gütersloh

 

Antwort: Seit Inkrafttreten des Investmentmodernisierungsgesetzes ist in Deutschland der Vertrieb so genannter „Dach-Hedgefonds“ möglich. Diese bestehen aus einer Vielzahl einzelner solcher Fonds und sorgen so für eine möglichst breite Risikostreuung. Der Verkauf einzelner Hedgefonds ist dagegen hierzulande nicht erlaubt. Auf diese Weise sollen Privatanleger vor den speziellen Risiken dieser Anlageform geschützt werden.

Wenn Sie ihr Geld trotzdem in Single-Hedgefonds investieren wollen, gibt es die Möglichkeit, Aktien solcher Gesellschaften etwa an der Londoner Börse zu erwerben. Dort finden Sie beispielsweise Anteilscheine der Man Group. Mit 54 Milliarden Dollar Vermögenswerten ist dies die weltgrößte Investmentgesellschaft dieser Art, gefolgt von RAB Capital. Der Börsengang weiterer Hedgefonds in London ist geplant. Der Einstieg in börsennotierte Hedgefonds hat den großen Vorteil, dass die Transparenz dieser Gesellschaften deutlich höher ist als bei denen, die nur im Verborgenen arbeiten, ohne ihre Strategien und das Ausmaß ihres Fremdkapitaleinsatzes offenzulegen. Bevor Sie Ihr Geld allerdings tatsächlich in Hedgefonds anlegen, sollten Sie zunächst eine genaue Risikoanalyse durchführen und prüfen, ob ein derart spekulatives Investment überhaupt zu Ihren Anlagezielen und Ihrer Anlagestruktur passt.

Jella Benner-Heinacher