Zusammensetzung des DAX-Index

Frage: Als Anhänger von Indexzertifikaten habe ich mich immer gewundert, wie die jeweiligen nationalen Indizes zusammengesetzt werden. Während der englische FTSE100 auch deutsche oder andere nichtbritische Werte listet, war der deutsche DAX bisher eine „rein nationale“ Angelegenheit. Wie ich gehört habe, soll sich das jetzt ändern. Wie sehen diese Änderungen aus und ab wann sollen sie gelten? Werden die Veränderungen sich nur auf den DAX oder auch auf andere heimische Indizes beziehen?

Dieter K. aus München

 

Antwort: Die Deutsche BörseAG hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie ab Oktober 2006 die Voraussetzungen für die Aufnahme von Aktiengesellschaften in den DAX ändern wird. Ab diesem Zeitpunkt sollen in den Index nicht mehr nur solche Unternehmen einbezogen werden, die ihre Hauptverwaltung oder einen operativen Teilsitz in Deutschland haben. Stattdessen wird es ab Oktober ausreichen, wenn der Umsatzschwerpunkt der Aktien einer Gesellschaft sich in Frankfurt befindet. Dies gilt dann als erfüllt, wenn mindestens 33 Prozent der durchschnittlichen Börsenumsätze über Frankfurt laufen. Damit wird eine Bestimmung, die für M-Dax, S-Dax und TecDax bereits gilt, nun auch auf den DAX ausgeweitet. Diese Veränderungen bedeuten etwa, dass Unternehmen wie der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS oder die Depfa Bank mit Sitz in Irland eine Chance auf die Aufnahme in den DAX bekämen. Vorausgesetzt, sie haben eine ausreichend hohe Marktkapitalisierung und erfüllen die Anforderungen an die monatlichen Börsenumsätze. Gleichzeitig hat die Börse angekündigt, dass sie die maximale Gewichtung eines Titels im DAX verändert. Sie wird von bisher 15 Prozent auf 10 Prozent reduziert.

Jella Benner-Heinacher